Disabled or Cyborg?
Podiumsgespräch
Bertolt Meyer
... ist seit 2014 Professor für Organisations- und Wirtschaftspsychologie an der TU Chemnitz. Er ist Mitherausgeber der Fachzeitschriften Frontiers in Psychology und Small Group Research und forscht zur Digitalisierung, zu Diversität und Stereotypen und zur Zukunft der Arbeit. Eine aktuelle Studie aus seiner Feder (https://www.frontiersin.org/articles/10.3389/fpsyg.2018.02251/full) zeigt beispielsweise, dass bionische Technik die gesellschaftliche Sicht auf Behinderung verändern kann. Meyer ist nebenberuflich Markenbotschafter für die Herstellerfirma seiner bionischen Hand; Meyer und seine Forschung sind breit in den Medien rezipiert worden, unter anderem in der preisgekrönten Dokumentation „Homo Digitalis“ (arte/BR, 2017).
Enno Park
...studierte nach seiner Ausbildung zum Mediengestalter Wirtschaftsinformatik und war als Software-Entwickler und Unternehmensberater tätig. Nach mehr als 20 Jahren am Rande der Gehörlosigkeit bekam er Cochlea-Implantate und bezeichnet sich deshalb als Cyborg. 2013 war er einer der Gründer des Cyborgs e.V. in Berlin und beschäftigt sich seitdem als Publizist mit Technikphilosophie und Sozioinformatik. In seinem Texten und Vorträgen spürt er den Auswirkungen des digitalen Wandels auf Gesellschaft und Individuen nach bis hin zur Verschmelzung von Mensch und Maschine. In seiner kritischen Auseinandersetzung mit den Denkrichtungen des Post- und Transhumanismus verknüpft er diese mit Konzepten aus Technikethik, Wirtschaftsethik, Disability Studies und Gender Studies. Hierzu veröffentlichte er eine Reihe von Artikeln in verschiedenen Publikumsmedien und hält regelmäßig Vorträge an Hochschulen, auf Fachtagungen und anderen Veranstaltungen. Enno Park in einem Satz: Technik ist die Natur des Menschen.
Foto: Jakob Weber